Nymphenburg

Ski statt Tram

Es bimmelt, es läutet und es bewegt sich nichts. Die Straßenbahn steht still, die Autos im Stau. Der Grund sind Neuschnee und Glatteis auf Münchens Straßen und Gleisen. Was tun, wenn die Spur im Schnee liegt? – Initiative ergreifen und die Langlaufskier anschnallen.

Manch ein Münchner nimmt genau diese Gelegenheit wahr und nutzt die zahlreichen Möglichkeiten mitten durch die Landeshauptstadt. Völlig zu Recht erfreut sich das Langlaufen immer größerer Beliebtheit, denn zu sehen gibt es dabei allerhand. Von der Vielfältigkeit unserer schönen Stadtviertel bis hin zur verschneiten Winterlandschaft in den Parkanlagen. So zum Beispiel am Nymphenburger Schlosspark. Hier zieht sich eine Loipe rund vier Kilometer westlich der Parkmauer entlang. Die Strecke unterteilt sich in einen Nordteil mit mehr als eineinhalb Kilometern und dem Südteil mit mehr als zwei Kilometern.

Im Schlosspark selbst ist das Langlaufen zwar nicht gestattet, abzuschnallen und zu Fuß durch das Gelände zu spazieren, sollte sich jedoch niemand entgehen lassen. Im Winter gibt sich der wahre Glanz Nymphenburgs mit seinem sonst so grünen Park zu erkennen. Mit ein wenig Zeit und einem Quäntchen Glück gelingt ein Blick auf die im Park lebenden Wildtiere. Fuchs, Gans, Schwan und Reh sind wohl die bekanntesten Vertreter. Nicht weniger populär ist Waldkauz „Kasimir“, der seit jeher in der alten Linde an der Brücke zur Badenburg haust.

Wieder auf die Skier zu steigen, lohnt es sich auch im Westpark, Pasing und den Isarauen. Der Westpark bietet in seinem westlichen Teil rund zwei, im Östlichen rund zweieinhalb Kilometer Strecke. Mehr als eineinhalb Kilometer erstrecken sich durch den Paul-Diehl-Park in Pasing. In den Isarauen besteht die Auswahl von vier Loipen mit insgesamt mehr als fünf Kilometer Routenlänge. Sie befinden sich zwischen der Reichenbachbrücke und dem Flaucher. Wieso sich nicht auch seinen Weg durch den zentrumsnahen Englischen Garten bahnen und anschließend öffentlich nachhause fahren? Wer nun an der bewährten Trambahn festhalten will, der kann diese, samt „Skibrett und Stock“, von der Haltestelle „Paradiesstraße“ oder „Nationalmuseum“ nutzen. So pflegt es auch manch hartgesottener Eisbach-Surfer mit seinem Surfbrett zu tun.

Ein Beitrag von Kilian Tudor, Verkauf Duken & v. Wangenheim