Bogenhausen

Für das perfekte Foto. Einmal um die Welt

Johannes Weinsheimer ist Fotograf und in München zu Hause.  Was ihn für seine Arbeit inspiriert und wieso München so besonders ist, erzählt er uns im Interview.

Johannes Weinsheimer
Johannes Weinsheimer

Johannes Weinsheimer ist nicht nur ein Fotograf. Er ist Künstler mit dem Gespür für besondere und einzigartige Momente – Momente und Motive mit dem gewissen Etwas. Sei es New York mit seiner gigantischen Skyline und geballten Ladung Energie oder Paris, die Stadt der Liebe. Ein Ort findet sich in seinen Fotos so oft wie kein anderer – München.


Herr Weinsheimer, wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

JW:  Mein Vater war Künstler bei den Berliner Philharmonikern, deshalb wuchs ich in einem von Kunst und Kreativität stark geprägten Umfeld auf. Formen und Farben haben mich schon immer begeistert. Zunächst widmete ich mich ab Ende der 80er-Jahre der Malerei – inspiriert von Künstlern wie Richter, Rothko, Yves Klein und Keith Haring. Vor 20 Jahren habe ich mir dann meine erste Kamera gekauft. Der Einsatz von intensiven Farben und abstrakten weichen Formen prägt meine Arbeit bis heute.


Sie sind gebürtiger Berliner und heute an der Isar zu Hause. Deshalb ist auf vielen Ihrer Fotos München als Motiv zu sehen. Was begeistert Sie an der bayrischen Landeshauptstadt?

JW: Mit 30 Jahren hätte ich es mir nicht vorstellen können nach München zu gehen, denn Berlin hat einfach einen frechen, authentischen und wilden Charakter. Das komplette Gegenteil zur Isarmetropole. Heute mit Ende 40 liebe ich München! Die Natur, die Nähe zu den Bergen und die Seen – in Bayern fühle ich mich zu Hause. Hier habe ich für mich die „heile Welt“, schöne Blumen und tolle Farben gefunden.


Können Sie sich noch an Ihr erstes Münchner Motiv erinnern? Und welches ist Ihr Favorit?

JW: Mein erstes Bild war in der Maximilianstraße. Für mich ist jedes Motiv besonders – einen speziellen Favoriten habe ich nicht. „Löwe in München“ aus dem Jahr 2014 zählt aber auf jeden Fall zu einem meiner schönsten Bilder.


Sie waren bereits auf der ganzen Welt. Haben Sie einen Ort/ein Motiv, das Sie besonders fasziniert?

JW: Auf jeden Fall! Das Motiv entstand in Santa Monica und heißt „Under the Pier“. Ich habe mich dort unter das Pier gestellt. Es ist einfach atemberaubend. Der Klang des Meeres, die Gischt auf dem Sand sind einfach fantastisch! Ich hatte perfektes Licht, weil die Sonne mir direkt entgegen kam. Mit dem Weitwinkel konnte ich die Struktur des Stegs festhalten. Daraus entstanden ist ein Bild mit faszinierende Tiefe, das eine Natur widerspiegelt, die für mich als Seele des Lebens steht.


Was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?

JW: Für mich ist Musik ganz wichtig, da ich in einem musikalischen Haushalt aufgewachsen bin. Ich würde mich als einen Stimmungsmenschen beschreiben. Das Visuelle und Auditive ist für mich sehr wichtig. Ich brauche die Musik am Morgen genauso sehr, wie wenn ich Fotos mache. Dadurch tauche ich in eine andere Welt ein und kann mich ganz auf meine Arbeit fokussieren. Jazz-Musik inspiriert mich dabei sehr. Aber auch Fusion, Soul und Funk finde ich gut. Doch ganz wichtig für den Start in den Tag: der perfekte Cappuccino am Morgen!


Was muss man für ein Foto von Ihnen bezahlen?

JW: Je nach Format und Motiv zwischen 3.800 Euro und 11.000 Euro.


Was sind Ihre anstehenden Projekte? Welcher Ort wird als Nächster abgelichtet?  

JW: Als Nächstes geht es nach Chicago, Kuba und Kalifornien.


Vielen Dank für das Gespräch.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren kommenden Projekten.

 

Ein Beitrag aus den „Stadtteil News“ – publiziert von Duken & v. Wangenheim